Neuerscheinung: Autobiographische Verarbeitungen gesellschaftlichen Scheiterns. Von Stefan Zahlmann
31. März 2009
Die Eliten der amerikanischen Südstaaten nach 1865 und der DDR nach 1989.
Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2009
Wie erinnert sich eine Nation an die Zeit ihrer Teilung und das Scheitern des unterlegenen Staates? Anhand autobiografischer Aufzeichnungen verfolgt dieses Buch die Bemühungen der Eliten aus den amerikanischen Südstaaten nach 1865 und aus Ostdeutschland nach 1989, ihre Sichtweisen des Scheiterns des „alten“ Südens bzw. des „anderen“ Deutschlands in nationale Formen der Erinnerung einzubringen. Dabei wird deutlich, dass man sich in beiden Nationen gleicher Strategien und nahezu identischer Muster bediente. (Klappentext)
„Zahlmanns Analyse [ist] eine Fundgrube narrativer Strategien der Selbstverortung und -rechtfertigung und zeigt auf überzeugende Weise, wie viel Wissen Historiker aus der Arbeit mit Autobiographien ziehen können, ohne sie dabei als Faktensteinbruch zu behandeln.
[...] der Autor [plädiert] für nichts Geringeres, als die große Wirkung von zentralen Ereignissen zweier Nationalgeschichten auf kollektive Selbstbilder hin neu zu interpretieren als vergleichbare Phnomene innerhalb der sich modernisierenden Gesellschaften des westlichen Kulturkreises. (S. 14) Diese Neu-Interpretation ist ihm gelungen [...].“ (Rezension von Christiane Lahusen für H-Soz-u-Kult)
PD Dr. Stefan Zahlmann forscht im Exzellenzcluster zu „Krieg und Integration. Deutsch-Amerikaner und die Kriege der USA von 1861-1865, 1898 und 1917-1918“.